Endlich geht es los, wir wollen zum ersten mal mit dem eigenen Auto nach Afrika übersetzen. Vorfreude und eine etwas flaues Gefühl so auf sich selbst gestellt das „sichere“ Europa zu verlassen.
Afrika kennen wir bisher nur mit dem Flugzeug und dem vorgebuchten Hotel als „Ruhe-Insel“.
Geübt im Fähre-Fahren erwarten wir Chaos und Stress beim Einschiffen, sind also mehr als zwei Stunden vor Abfahrt am Hafen – und wundern uns über die Leere.Wir haben schon Bordkarten am Vortag erhalten, so dass wir gleich bis an den Pier ranfahren können. Aber statt der erwarteten Reihen von LKW und Autos sehen wir vielleicht 50 PKW und drei Reisebusse. Die LKW stellen sich auf der anderen Seite auf…aber auch das Gelände hat noch reichlich Kapazität.
Irritiert gehen wir ins Hafengebäude um nachzusehen ob wir uns vertan haben…aber es geht nur die eine Fähre nach Nador um 14.00 Uhr und um Mitternacht eine nach Algerien. Das richtige Schiff zu erwischen sollte also einfach sein,
Eine Stunde vor Abfahrt kommt dann unsere Fähre an und der ganze Ladevorgang ist in kurzer Zeit erledigt. Keine Presspassung der Autos -so das kaum noch die Tür zum Aussteigen aufgeht. Für das Rangieren und Wenden (um zum Ausschiffen richtig zu stehen )ist genug Platz vorhanden…das kennen wir anders.
Auf dem Passagierdeck angekommen werden die Passagiere aufgefordert, sich erst mal beim Beamten der Marokkanischen Polizei registrieren zu lassen und den Einreisestempel und für „Neukunden“ eine Marokkanische Personen- (Pass) Kennziffer abzuholen.
In zwei getrennten Schlangen stehen Männer und Frauen beim gleichen Beamten an. Immer schön abwechselnd, Mann, Frau, Mann…
Da die Frauen deutlich in der Minderheit sind hat Bianca den Einreisestempel lange vor Jens….aber auch Jens ist zolltechnisch schon in Marokko eingereist bevor das Schiff den Hafen in Spanien verlassen hat.
Wir sind beeindruckt von so viel Effizienz und vertrödeln die Überfahrt im Gespräch mit zwei deutschen Pensionären, die schon zum 15. Mal nach Marokko unterwegs sind…im spartanisch ausgebauten HZJ78. Sie stehen grundsätzlich frei und planen noch aus dem Hafen 50-60 km aus Nador raus zu fahren, an einen Standplatz den sie traditionell auf einer Anhöhe benutzen.
Ihr Plan ist es in zwei Monaten langsam zu reisen, viel zu wandern und in das Land einzutauchen, den Reiseführer und die „Must-see“ Orte haben sie schon lange abgearbeitet. Wir kriegen von den Beiden so manchen guten Tip.