Nach ein Ruhetag unter Olivenbäumen, den ersten Schwimmzügen in der badewannenwarmen Ionischen See steht endlich Griechische Hochkultur auf dem Programm. Als gute Bildungsbürger heißt unser nächstes Ziel Olympia – die Kultstätte des Zeus in der von mindesten 776 v Chr. bis ins Jahr 396 unserer Zeitrechnung die originalen Olympischen Spiele stattfanden.
Erwartungsgemäß gibt es einen Parkplatz einige hundert Meter vor dem eigentlichen Eingang zu dem heiligen Bezirk – der mit 50 Autos aber auch schon überfüllt ist. Busparkplätze gibt es aber noch reichlich und so können wir unsere Jeeps auch schnell und kostenlos (!) abstellen.
Mit 1 l Wasser pro Person und einem frischen Akku für die Kamera ausgestattet ziehen wir los….alte Steine bei gefühlten 40°C…
Der ehemalige Tempelbezirk ist leider von christlichen römischen Kaisern und nachfolgenden Erdbeben gründlich zerstört worden, so dass heute nur noch wenige Säulen intakt sind, die Ausmaße der Gebäude sich aber anhand der Grundmauern gut abschätzen lassen.
Besondern Reiz übte das historische Wettkampffeld auf die beiden Damen unserer kleinen Reisegruppe aus…ermuntert durch die Männer, die sich in den Schatten verzogen starteten die Mädels zu einem Lauf über die Länge von zwei Stadien (193,xx m x 2) – leider nicht in historische korrekter Sportkleidung, sondern in Flip-Flops die nicht mehr als einen lockeren Trab zuliessen. Das über weite Strecken enge Rennen hat nach Auswertung des Zielfotos dann Bianca mit dem Vorsprung von 3,1412 cm gewonnen!
Genug der schweißtreibenden Kultur – von Olympia ging es wieder schnurstracks ans Meer. Der ADAC Camping Führer 2013 als Ziel ausgewählte Campingplatz hatte den Geschäftsbetrieb augenscheinlich schon länger eingestellt—so dass wir auf gut Glück einfach den nächsten Campingplatz entlang der Strecke anfuhren.
Ein weitläufiges, verwinkeltes Gelände mit Olivenbäumen direkt am Strand. Der größte Vorteil, war aber auch der größte Nachteil – die Wege zum Sanitärgebäude waren recht lang.
Dennoch hatten wir unseren Spaß mit den Wellen und dem feinen Sandstrand.
Nach der Hochkultur geht es dann weiter in Richtung Landschaftsgenuss an den Fluss Neda, der sich in ein Tal eingegraben hat und dabei auch Wasserfälle überwindet – in einigen soll man Baden können. Also die im Reiseführer als „Jeep-Tour“ ausgewiesene Strecke hinunter zur einer alten Steinbrücke über die Neda…
Die „Piste“ erwies sich als festgefahrener Schotterweg mit ordentlichen Gefälle – nicht unbedingt für schwach motorisierte Wohnmobile mit langen Überhängen geeignet, aber problemlos für PKWs und natürlich unsere Jeeps befahrbar.
Unten angekommen wird aufgerödelt… 1,5 l Wasser pro Nase und die Flip-Flops gegen Wanderschuhe getauscht. Über einen schattenlosen Weg der sich am Bergrand lang schlängelt dann rund 1 km bergauf…zu einem Wasserfall mit einer kleinen Badegumpe. Schon wollten wir enttäuscht von dannen ziehen. Aber wo laufen denn die ganzen anderen Wanderer hin – zum Teil im Bikini mit Wanderschuhen?
Also auf, frisch ans Werk und weiter 1000 m bergauf und bergab – schattenlos und 30°C warm. Völlig verschwitzt stehen wir dann wenig später vor dem eigentlichen Neda-Wasserfall, mit einem einladenden Natur-Pool davor. An den engen Hängen davor drängen sich die Erholungssuchenden um ihre Taschen und Rucksäcke abzulegen….also machen wir es ihnen nach und tauchen in die kühlen Fluten…wahrlich ein erfrischenden Erlebnis!
Seit dem letztem Update hat unser Garmin offenbar erkannt, dass es in einem Jeep seinen Arbeitsplatz hat: Ohne Federlesen schickt es und über Schotterpisten, die immer dazu einladen doch mal „falsch“ abzubiegen. Selbst nur von den lokalen Schaf- und Ziegenhirten genutzte Wege sind auf der Karte eingezeichnet – nur auf der extra gekauften Papierkarte im Maßstab 1:25.000 sind die Wege zuweilen nicht drauf. Diese Karte hat offenbar auch ein lokaler Bauer benutzt und an einer Stelle einfach einen Zaun über den Weg gezogen – der leider auch kein ohne Seitenschneider öffenbares Gatter hat.
Für die Nacht wählen wir dann einen Campingplatz an einer schönen Bucht mit Sandstrand und offenbar besten Windverhältnissen für Surfer—wir scheinen die einzigen Gäste zu sein, die keine Surfbretter dabei haben.
Dennoch gönnen wir uns hier auch noch einen Strandtag, bevor wir morgen dann auf die „Mani“ fahren werden – wo uns ein karge Landschaft und fast keine Bademöglichkeiten erwarten – dafür in der äußeren Mani die besten Oliven(öle) Griechenlands.