Der Reiseführer versprach, dass es in Nafplio eine Ouzo Brennerei gebe, die man besichtigen kann. Wir hatten die Rechnung aber ohne den Wirt gemacht – am 15. August feiern die Griechen Mariä Himmelfahrt … und am Abend vorher wird hineingefeiert. Also wurde uns beschieden, dass man leider zu beschäftigt sei die Produktion auszuliefern und uns leider nicht führen könne.
Nachdem die „geistige“ Erfrischung ausfallen musste beschlossen wir uns doch mehr der körperlichen Erfrischung zuzuwenden – bei angesagten 42°C Tageshitze suchten wir eine Ecke die Abkühlung verspricht. Sylvia hatte auf Ihrer Karte die „Teufelsbrücke“ mit kleinem Wasserfall angekreuzt – etwa eine Stunde mit den Jeeps entfernt.
Für die Anfahrt wählten wir wieder im Navi die Einstellung „Ökonomische Strecke“ und nicht zu viele Steigungen überwinden zu müssen, während Dirk dann irgendwann abbog um nach Kompassnadel zu fahren.
Dirks Strecke führte ihn auf 1,5 km Luftlinie an die Devil`s Bridge heran – um dann in unpassierbaren Felsen zu enden – am Ende wurden aus dann aus den 1,5 km Luftlinie über 30 km. Da lagen Bianca und ich schon im kühlen Strom des Baches.
Auf direktem Wege ging es bis auf wenige 100 m an die Badestelle heran – als wir irgendwann Zweifel hatten, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind, bekamen wir von einem freundlichen Engländer die Auskunft, dass wir problemlos weiter fahren könnten – wir hätten ja genug Bodenfreiheit um am Ende des Weges könnten wir wenden.
Die Bedenken des Engländers bezüglich der PKW Bodenfreiheit wurden offenbar von viele Griechen nicht geteilt, am Ende des engen und steinigen Pfades standen neben einigen Motorrädern auch drei Kleinwagen, die es offenbar auch mit intakter Ölwanne geschafft haben.
Der weiter Fußweg war offensichtlich – zumindest bis auf die letzten 5 m Abstieg—kein Weg erkennbar –aber 15 entspannte Badende im Wasser. Wie zum Teufel sind die dahin gekommen?
Lianengleich baumelt ein Seil über der Badestelle—sollten die sich alle dran runter gelassen haben? Auch die älteren Damen und Kinder….das kann doch nicht sein…ratlos gehen wir auf und ab.
Irgendwann entdeckt Jens ein Seil, das an der Felswand lang nach unten führt, beim genaueren Hinsehen entdecken wir auch Stellen im Fels, die als „Treppe“ dienen können.
Vorsichtig klettern wir runter und müssen noch einige wenige Meter an der Felswand mit der Hilfe des Seiles entlang klettern, dann ist es geschafft.
Die Fluten empfangen uns mit willkommener Kühle. Abgeschirmt von den Bäumen liegt die Badestelle im Schatten, das kalte Wasser des Gebirgsbaches tut sein Übriges um die Umgebungstemperatur auf angenehme 25°C (geschätzt) zu kühlen.
Wir liegen entspannt im Wasser…und warten auf Dirk und Sylvia, nicht ahnend dass die fast schon da sind, aber uns nicht erreichen können.
Als die zwei dann eintreffen haben wir schon rausgefunden, das man bachaufwärts klettern kann und eine vielbegangene Herausforderung ist.
Das müssen wir Sylvia natürlich nicht zweimal sagen – nach einer kurzen Erholungspause brechen wir auf. Zuerst einen schrägen Felsen hinauf, der Barfuß echt griffig ist, dann eine „Treppe“ hinauf – auch wenn die Stufen schon den alten Mayas würdig sind, noch keine echte Herausforderung.
Die nächste Passage erfordert dann schon etwas Mut, sie ist nur im kalten Wasser schwimmend zu bewältigen und der Kopfraum unter einem Steinbogen ist auch begrenzt. Zum Entsetzen einer andern Klettergruppe springt Jens mit umgehängter Kamera in den Bach…(Video wenn die Bandbreite mal reicht). Eine finale Challenge wartet noch auf uns (oder mehr auf Jens): Eine Steinstufe die nur mit einem Seil das dort hängt bezwungen werden kann.
Sylvia als geübte Kletterin ist im Nu oben, Dirk kann seine Arme fast ohne das Seil zu benutzen auf den oberen Absatz legen und auch Bianca ist katzengleich oben — nur Jens steht noch unten und denkt über Hebelwirkung, Reibungsgesetzte nach und fragt sich ob er sein 100 kg Lebendgewicht (mit Badehose und Kamera) nur mit seine Armen hoch bekommt.
Die anderen ziehen schon mal weiter und plötzlich ist auch Jens oben – wie weiss er selbst nicht so richtig.
Leider wird der Bachlauf danach ein Rinnsal und verschwindet fast zwischen scharfkantigen Felsen – unsere Barfuß-Kletter-Tour endet also hier und wir kehren um.
Wieder an der Badestelle zurück stellen wir fest, dass es schon auf Abend zugeht – also die Navis gezückt und einen Campingplatz gesucht.
Der nächstgelegene, den wir dann ansteuern ist aber „Out of Business“ – das Gelände zugewuchert und verdreckt.
Wir fahren also noch 30 km weiter und finden einen schönen Platz am Meer, Zeit zu entspannen und was leckeres zu kochen….