Aus den geplanten drei Tagen am Strand werden am Ende sechs….einfach mal nichts tun, die Sonne genießen, lesen….
Wir haben beide die Zeit gebraucht unsere Köpfe wieder in den Reisemodus zu versetzen, neugierig zu werden und den Drang zum Aufbruch zu entwickeln. Offenbar waren wir doch urlaubsreif…
Mit unserem Turbo-Aufbruch haben wir zwar vermieden uns mit 1000 Kleinigkeiten zu beschäftigen, wie wir es sonst oft vor dem Urlaub getan haben, aber mehr Schlaf hatten wir dadurch auch nicht.Für den Dienstag steht der kulinarische Höhepunkt des Urlaubs auf dem Programm:
Im Restaurant Monte haben wir schon von Deutschland aus einen Tisch reserviert.
Mit dem Shuttle des Campingplatzes machen wir uns dann am späten Nachmittag auf nach Rovinj Zentrum. Die Bushaltestelle liegt praktisch direkt am Eingang zur Altstadt.
Entlang der Steilküste spazieren wir mehr oder minder steil nach oben, irgendwo muss sie doch sein…die coole Champagnerbar, wo man auf Kissen direkt auf den Felsen am Meer sitzt und den perfekten Sundowner bekommt.
Unsere Erinnerung trügt uns nicht und wir finden „Valentino“ wieder. Die offenbar deutschstämmige Chefin weist und einen schönen Platz zu und bringt und verführt uns wieder einmal mit ihren frischen Obst-Champagner-Cocktails.
Da wir recht früh sind (der Abfahrtzeiten des Busses geschuldet) haben wir genug Zeit, zu beobachten wie die Location sich füllt. Allen Plätzen gemein ist, das man sich einfach auf die Felsen setze, die Aussicht und die Cocktails genießt. Der Kleidungsstil ist von schick mit für die Kletterei unpraktischen High-Heels bis „Touri-Style“ alles dabei – sogar einige jüngere Kinder sind dabei.
Die Bedienungen tragen durchweg bequeme und flache Schuhe…schließlich müssen sie die Cocktails unfallfrei zu den Gästen bringen.
Es gibt auch einige „richtige“ Tische…die aber für die „Sunset Celebration“ keiner nutzt. Auf den warmen Felsen, den Champagner Cocktail in der Hand der Sonne beim Versinken im Meer zuzusehen – das ist wahrer Luxus, mehr braucht es nicht.
Bis das die „richtigen“ Tische sich füllen mit den Creatures of the Night werden wir schon wieder weg sein – zum kulinarischen Höhepunkt des Urlaubs.
Das Monte erfüllt unsere hohen Erwartungen wieder einmal perfekt.
Am Eingang von der viel-sprachigen Service-Chefin begrüßt und zu unserem Tisch geleitet fühlen wir uns von Anfang an wohl.
Der aufmerksame Service bringt erst einmal die Karte und dabei auch einen ersten Gruß aus der Küche (den wir dankbar annehmen, da wir den ganzen Tag noch nicht viel gegessen haben)
Wir entscheiden uns für das sechsgängige Menü mit begleitenden Weinen – wir müssen ja beiden heute nicht selbst fahren.
„Signature Dish“ des Monte ist das über 24 h gegarte Spanferkel, das butterzart auf den Teller kommt, begleitet von einem Stück Schwarte. Es klingt so traditionell aber ist modern interpretiert, mit den natürlichen Aromen aber eben nicht fett-triefend und zerkocht wie so oft. Das ist Handwerk in Perfektion.
Handwerk in Perfektion rechtfertigt aber nicht die Bewertungen und Auszeichnungen die das Monte trägt – die „Kreativpunkte“ verdient sich das Team mit dem auf Heu gedämpften rotem Knurrhahn, dem Seeteufel mit Kalamarkrokette an Meerschaum.
Morgen müssen wir wohl vieeeeel schwimmen (wenn wir denn unseren Rausch von je 6 Gläsern Wein und den Aperitifs auf den Felsen ausgeschlafen haben)
Am Samstag (statt wie geplant am Mittwoch) machen wir uns auf…grob in Richtung Albanien. Die 850 km bis zum bekannten Campingplatz Lake Shkodra Resort (dem Absprungort für 50 % der Albanien Reisenden, der Rest ist auf Camping Albania) werden wir nicht in einer Etappe schaffen.
Noch in Kroatien suchen wir uns für die Nacht einen Standplatz in Omis: Das Camp Galeb liegt direkt am Sandstrand (!) so dass wir gleich wieder ins Meer springen. Camp Galeb ein sehr familienfreundlicher Platz mit Animation am Strand und allem was dazugehört.
Nach einer halben Stunde am Strand wissen wir wieder warum wir solche Plätze sonst meiden – die akustische Umweltverschmutzung durch die Dauerberieselung aus Lautsprechern mögen wir beide nicht. Zum Glück wird es am Abend dann schnell ruhiger und wir können in Ruhe vor unserem Auto sitzen und den Sommerabend genießen.
Am nächsten Tag werden wir dem Massentourismus hoffentlich entfliehen und in das noch nicht so erschlossen Albanien ausreisen… aber dazwischen liegen noch Bosnien und Montenegro (und noch mal ein Stück Kroatien) —also HR–>BiH–>HR–>ME->AL – in der Summe vier Grenzübertritte – etwas das wir im „Schengen“ Zeitalter kaum noch kennen.