….ist nicht nur unser Jeep, sondern auch die Fähre für die Rückfahrt. Schon im Hafen sehen wir lange Schlangen uns stehen mit einem italienischen Wrangler in der PKW-Sektion. Erneut fragen wir uns, warum wir eigentlich das teuer Ticket für Autos ab 2 m Höhe gekauft haben…wenn wir doch bei den PKWs einsortiert werden.
Der Italiener trägt den „Pelz“ nach innen – auf den ersten Blick ein normaler Rubicon. Im Gespräch stellt sich raus, das der Jeep für den Wüstenbetrieb optimiert ist: 50 l Wassertank im Innenraum, ein leichter Schrank, der aber auf der Oberseite so gestaltet ist, dass zwei Personen drauf schlafen können, 2″ OME Fahrwerk und Heavy Duty Stoßdämpfer (die Marke habe ich vergessen)
Dennoch berichtet er, dass er noch im Frühling bei 40°C im Schatten mit laufender Klimaanlage Dünensurfen in Nordafrika war. Offenbar müssen wir unser Kühlsystem doch mal einer Komplettrevision unterziehen.
Auch diesmal hat unser Schiff eine dicke Verspätung und wir können erst Stunden nach der geplanten Abfahrzeit an Bord rollen. Es zeigt sich das gleiche Bild wie bei der Abfahrt in Italien: Viele schicke Offiziere plaudernd, wenige Arbeiter in dreckigen Overalls die versuchen so viele Autos pro m² zu stauen wie irgend möglich. Diesmal landen wir auf einem Deck mit Wohnmobilen, Geländewagen und PKW und SUV mit Bootsanhängern. Dicht gedrängt werden wir in einer Sackgasse geparkt… so eng dass die Türen kaum auf gehen. Vollgepackt eben.
Im wilden Kampfknäul drängelt sich wieder alles um die Rezeption auf Deck 7, dennoch kriegen wir recht schnell die Schlüsselkarte für unsere Kabine zwei Decks höher.
Der Weg dahin gestaltet sich dann aber als kleiner Trail…überall haben Menschen ein Nachtlager aufgeschlagen -oft mit den konfortablen Aufblasbetten in Familiengröße 2m x 2m – die Durchgänge werden entsprechend eng.
Menschen wohin man sieht…kreischende batteriebetrieben Luftpumpen oder quietschende Fußpumpen überall. Dazwischen wuseln Kleinkinder, Passagiere mit ihrem Gepäck die entweder ihre Kabine suchen oder noch keinen Platz gefunden haben.
Auch die Passagierbereiche: Vollgepackt.
Jens will noch einen „Absacker“ — also ziehen wir los zur „Main-Lobby“ – wo nach unserer Erfahrung ein Kellner mit penetranten Nachfragen was man denn gerne möchte, dafür sorgt, dass nur Gäste und keine „Schläfer“ sich dort aufhalten.
Diesmal hat das Personal aber offenbar vor dem Andrang kapituliert: Sofas, Sessel, Ecken sind von Menschen die sich in Decken kuscheln, dasGepäck um sich als Burg aufgebaut haben besetzt. Kein Platz zu finden um noch was zu trinken…vollgepackt.
Frustriert verziehen wir uns in die Kabine – hier haben wir wenigstens unsere reservierten Betten.
Durch die späte Abfahrt kommen wir auch 2 h später als geplant in Ancona an… Irgendwie entwirrt sich das Blechknäul…langsam aber stetig rollen die Autos von der Fähre – sortiert von Polizisten, die im halbdunklen Fahrzeugdeck mit Sonnenbrille den Job der unbeteiligt danebenstehenden Schiffsbesatzung erledigen.
Was wir da noch nicht wussten: Der Stau der praktisch im Schiff anfängt zieht sich bis hinter Mailand – am Ende werden wir für gut 300 km mehr als 9 Stunden gebraucht haben. Auch die Autobahn: Vollgepackt.
Dennoch beschließen wir noch weiter zu fahren….uns möglichst nah an die Alpen und den Gotthard-Tunnel ran zu robben -auch wenn es schon Mitternacht ist. Bianca frisst weiter tapfer Kilometer…mittlerweile regnet es in Strömen.
Irgendwo HINTER dem Gotthard, so gegen 2.30 Uhr sind wir so kaputt, dass wir beschließen am nächsten Rastplatz zu übernachten.
Erfreut sehen wir, das es hier ein Hotel gibt – aber auch eine Platin Karte reichte nicht um noch ein Zimmer zu bekommen – komplett ausgebuch – vollgepackt.
Also stellen wir uns neben zwei andere Wohnmobile, klappen das Dach aus und kriechen in die Schlafsäcke. Der Regen prasselt auf das Dach und wir schlafen schnell ein…bis dann der Verkehr am Morgen gegen 7.00 Uhr so laut wird, dass wir wieder aufwachen.
Nach einer kurzen Katzenwäsche im Rasthof machen wir uns dann auf den Weg und hören im Autoradio von den Megastaus vor dem Tunnel – alles vollgepackt. Gut das wir in der Nacht noch durchgefahren sind…
Zu Hause angekommen wird dann nur das nötigste aus dem vollgepackten (sic!) Jeep ausgeräumt und wir fallen am frühen Abend todmüde ins Bett..