Der von den Reiseführern versprochene Traumstand hält wirklich alle Versprechen – bis auf das eines guten Frühstücks. Der Jogurt mit Honig und Nüssen der Mädels wird noch als lecker befunden – die Baguettes der Herren können aber mit der Geschmacksfreien Ware von Air Berlin oder Germanwings mühelos konkurrieren.
Über etliche Stufen steigen wir dann ab an den Strand aus feinem Kies und Sand. Zuerst sind wir enttäuscht, dass er doch nur sehr klein ist, dann zeigt uns aber der Blick um den Felsen, dass es noch eine doppelt so große Fortsetzung gibt.
Also schnell in einer Felsspalte in Badehose und Bikini gewechselt, die Kamera um den Hals und das Handtuch um die Schulten…auf eine freie Stelle zu finden – was am relativ frühen Morgen noch gut machbar war.
Leider hatten wir die Rechnung ohne Neptun gemacht, der just in dem Augenblick in dem wir den malerischen Felsen umrundeten eine schöne Welle sandte, die auf den Felsen prallte und reflektiert vom harten Fels uns komplett nass machte. Jens hatte die Nikon 1 AW intuitiv auf die wasserfeste Konfiguration umgebaut, so dass als Schadensbilanz nur eine äußerlich durchweichte Handtasche von Bianca und ein triefendes Handtuch von Jens zu verzeichnen war.
Die erste gewählte Position für unser Strand-Basis-Lager erwies sich wenige Minuten später als nicht hinreichend flutsicher, so dass wir uns hinter einen Felsen verzogen. Dort hat uns das Wasser dann auch bei größeren Wellen nicht mehr erreicht.
An keinem Strand haben wir mehr Kameras pro Standbesucher gesehen wir in Porto Katsiki …jeder versuchte die dramatische Szenerie einzufangen. Wir haben auch viele gesehen, die hektisch ihre teuren Spiegelreflex mit den Handtüchern trockneten und uns gefreut, dass unsere Kameras wasserdicht sind.
Nach so viel Abenteuer und Spiel mit den Wellen stand uns der Sinn nach historischer Dramatik – die Lefkadischen Felsen lockten. Von hier wurden verurteilte Straftäter 70 m tief in das Meer gestoßen – überlebten sie waren sie frei. Allerdings starben die Meisten bei dieser Form des Gottesurteils. Auch unglücklich Verliebte und Priester des Apollon vertrauten sich der Gnade Apollons an. Die Priester mit Hilfe von Schwingen aus Vogelfedern. Auch diese beiden Gruppen starben in den meisten Fällen, so auch die Dichterinn Sappho, die durch ihre Gedichte über schöne Frauen um 600 v Chr. berühmt geworden war und auf Lefaks viele junge Frauen in der Kunst des Liebens unterwiesen hatte, selbst aber in einen Mann verliebt war, der ihre Liebe schnöde abwies.
Genug der historischen Dramatik, uns stand der Sinn nach Ruhe und Erholung. Einer der besten Campingplätze in Griechenland in Poros Beach lockte….
Nachdem wir es gerade noch geschafft haben, Dirk bei der vom Bordcomputer prognostizierten Reichweite von 13 km mit frischem Diesel an einer winzigen Tankstelle für einen exorbitanten Preis zu versorgen erreichten wir dann Poros Beach.
Auch dieser Campingplatz war fest in italienischer Hand, alle andern Nationen waren in der Minderheit. Der Campingplatz ist ein Beweis des guten italienischen Geschmacks… die Standplätze z war eng aber schattig und sauber, die Infrastruktur wie Duschen und WCs im perfekten Zustand, einzig das WLAN war völlig überfordert.
Dort haben wir uns für zwei Tage eingerichtet… Sun and Fun pur…