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Internet of Traveller (IoT) – Teil 2

2018 habe ich schon einen Beitrag zu diesem Thema verfasst -wer es noch mal nachlesen möchte: Internet of Things ähm Traveler – Unterwegsgedanken (overlandtravel.eu)

Damals schrieb ich: „Ihr kennt sicher das Problem: Eltern, Freunde, Geschwister machen sich sorgen, wo sich der reisende Teil der Familie wieder rumtreibt. Ruft bitte jeden Tag an uns sagt wo ihr seid kann zuweilen eine Herausforderung darstellen. Nicht überall gibt es Mobilfunk an den schönen Übernachtungsplätzen, manchmal haben wir auch einfach keine Lust.“

SPOT GEN3 Tracker
Der „Alte“

Vor vier Jahren haben wir eine SPOT GEN 3 benutzt, um uns über das Globalstar-Satellitennetzwerk bei der Familie zu melden. Leider haben wir bei den Reise nach Ghana und Saudi-Arabien gemerkt, das Globalstar doch einige Lücken hat und wir das Device nicht nutze konnten (Abdeckungskarte)

Nachdem die weltweite Covid-19 Pandemie in den letzten zwei Jahren Fernreisen praktisch unmöglich oder sehr kompliziert gemacht hat, haben wir den Vertrag für die Nutzung nicht verlängert. Der kleine Nerd im Autor hat aber die Zeit genutzt sich im Markt umzusehen, was wir benutzen können, wenn wir wieder reisen können.

Da wir nicht wissen, wo es uns in den nächsten Jahren hinzieht, wollen wir eine möglichst vollständige Abdeckung der Erde. Nichts macht die Familie nervöser, als zu wissen, wir haben ein Sat-Device dabei und es kommen keine Meldungen an, weil wir im „Funkloch“ unterwegs sind.

Von den verfügbaren Satelliten-Netzwerken erfüllt das Iridium Netz diese Anforderung, einen guten Überblick gibt die Website About | Iridium Satellites Live Map (iridiumwhere.com)

Endgeräte, die dieses Netzwerk nutzen gibt es von Garmin – in verschiedenen Versionen, mit und ohne Karten-Navigation.

Alle Geräte der „InReach“ Reihe können bi-direktional kommunizieren, also nicht nur die vordefinierten Status-Messages versenden, sondern auch Nachrichten von Dritten empfangen. Damit sind wir dann auch ohne GSM-Telefonie Abdeckung für wichtige Nachrichten aus der Heimat auf Empfang.

Produktfoto InReach Mini2

Wir haben uns dann nach der guten Beratung von Expeditionstechnik Därr in München für ein Garmin InReach Mini 2 entschieden. Wir wollten bewusst die kleine Bauform, für die Navigation nehmen wir unterwegs das SmartPhone oder ein Tablet. Die Karten auf den Hand-GPS sind unterwegs doch schwer zu erfassen und wenn wir in Städten unterwegs sind, ist inzwischen auch das Smartphone für uns erste Wahl.

Wie alle Geräte braucht auch das InReach Mini 2 ein aktives Abo, damit es die Satelliten nutzen kann. Garmin lässt einem die Wahl zwischen einem Jahrestarif und einem Monatstarif, den man für jede Reise aktivieren und deaktivieren kann. Wir haben uns erst mal für den Monatstarif „Recreation“ für aktuell 39,99 € pro Monat entschieden. Den kann ich jederzeit ausschalten und auch bei Bedarf wieder online aktivieren,

Unsere Erfahrung mit dem SPOT zeigt, das wir das Gerät nur bei Fernreisen nutzen, innerhalb Europas haben wir es nicht eingeschaltet. Da wir die Fernreisen meistens im Winter machen und den Sommer nutzen um Europa zu bereisen, ist der Monatstarif für 3 Monate im Winter für uns am besten geeignet.

Die Anmeldung ist schnell online erledigt, die Aktivierung dauert einige Minuten, die ich dann mit dem Gerät draußen im leichten Regen gewartet habe. Was tut man(n) nicht alles für den Spieltrieb….

Das Menü ist auf den ersten Blick nicht wirklich übersichtlich, der geneigte Smartphone-Nutzer tatscht erst mal auf dem Display rum, um dann doch die Knöpfe zu finden. Fühlt sich ein bisschen so an wie früher beim Nokia 2110 Handy – aber ist dann auch genauso einfach.

Die Menüs sind in mehreren Eben sortiert, also erst die Hauptfunktion aussuchen (Pfeil-rauf-runter -> OK), dann das Gleiche mit der Unter-Ebene. Für „Zurück“ gibt es eine eigene Taste. Für die Generation Ü50 kinderleicht, die Millenials brauchen wahrscheinlich was länger.

Eine SMS-Nachricht damit zu „tippen“ ist schon sportlich, aber nicht nötig. Die Bluetooth Verbindung mit der Garmin Messenger App ist schnell hergestellt, und schon geht es bequem auf dem Display des iPhone.

Hier sind auch die alle (?) Einstellungen auf dem großen Display zu erledigen, das Gefummel mit den physischen Rauf-Runter-OK-Zurück Knöpfen muss nicht sein.

Unser Tarif erlaubt einen Wegpunkt alle 10 Minuten zu senden, beim SPOT konnten wir bis auf 2 Minuten runter gehen. Dennoch habe wir für Reisen mit Fahrzeugen eine Frequenz von 1 Punkt pro 30 Minuten eingestellt. Das reicht um den Reiseweg nachvollziehen zu können, ohne dass die Batterien zu schnell leer wurden.

Kartenausschnitt mit einem GPS Track
Sorry, die genaue Adresse haben wir unkenntlich gemacht

Der SPOT GEN3 braucht AA-Batterien der teuersten Sorte (Lithium) und funktioniert nicht mit Akkus. Die Batterien gibt es nicht in jedem Laden und sie sind auch noch recht teuer (7-10 Euro für 4 Stück).

Das Garmin InReach Mini 2 hat einen über USB-C aufladbaren Akku, es entstehen keine Kosten für teure Batterien. Also werden wir das Tracking-Intervall erst mal auf 10 Minuten stehen lassen. Der Track sieht damit natürlich eckig aus, aber das genaue Aufzeichnen des Weges ist nicht das Ziel.

Wir können in unserem Tarif unlimitiert „Check-In“ Nachrichten mit festem Inhalt versenden und 40 individuelle Nachrichten (pro Monat) an beliebige Mobilfunknummern. Diese Empfänger können dann per SMS antworten – aber Achtung: Auch für die Antwort wird eine Nachricht vom Kontingent abgezogen. Die Grundsatzdiskussion sollte besser nicht über Satellit stattfinden. Jede zusätzlichen Nachricht kostet derzeit 0,55 €. Auch das hat Nokia 2110 Vibes.

Wie es sich in der Reise-Praxis anfühlt werden wir dann nach der nächsten Reise berichten. Es geht schon bald los, deshalb musste JETZT der neue Sat-Tracker her.