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Hinterland: Kumasi

Für uns geht für uns nun ins Hinterland. Über Akim Oda möchten wir nach Kumasi und zum Lake Bosumtwi.

Nach einer herzlichen Verabschiedung im Cliff Haven Resort geht es über die inzwischen lieb-gewonnene Piste und unseren Lieblings-Chaos-Kreisverkehr zunächst auf die Nationalstraße 1, bevor wir bei Winneba auf die IR2 abbiegen.

Hier könnt Ihr ein paar Aufnahmen von der Tour sehen:

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Haben Schlaglöcher eine Sozialleben?

Wir fahren durch grüne Landschaft und quirlige Örtchen – auf einer Straße, die schon deutlich bessere Tage gesehen hat. Die Straße hatte in ihrem ersten Leben mal eine Asphaltdecke. Davon ist blöderweise so die Hälfte noch da. Die andere Hälfte haben Schlaglöcher in allen Formen, Breiten und Tiefen übernommen. (Jens denkt immer noch drüber nach, eine Promotion über das Sozialverhalten von Schlaglöchern unter besonderer Berücksichtung des Herdentriebs und der durchschnittlichen Reifengröße anzumelden) Natürlich sind die Reifen-Killer schön über die Fahrbahn verteilt.

So übt Jens sich im mehr oder minder elegantem Slalom-Fahren und gefühlt verdoppeln wir die gefahrenen Kilometer allein durch das „Um die Schlaglöcher herum Gegurke“. Da loben wir uns doch die Pisten, die niemals Asphalt gesehen haben. Die sind deutlich besser zu fahren und außerdem Reifen-schonender.

Hotel Exclusiv

In Akim Oda angekommen finden wir eine Bleibe im Ages-Abba Hotel.

Offenbar sind wir die einzigen Gäste – zumindest werden uns 4 Zimmer als Alternativen gezeigt, die sich eigentlich nur in der Grundfläche unterscheinden. Das Luxuszimmer hat auch noch ein Couch…sonst sind sie gleich. Motten gibt es garantiert auch keine – wir können mit bloßem Auge Mottenkugeln in der Zimmerecke erspähen, der Geruch ist sowieso unverwechselbar.

Wie lange kann ein Hotel bei der Nicht-Auslastung überleben- es war nicht das einzige Hotell, in dem wir scheinbar die einzigen Gästen waren. Immerhin kommen am späten Abend noch weitere Gäste.

Das Hotel liegt in einer ruhigen Wohngegend etwas außerhalb des Zentrums. Bianca stellt kurz zur Diskussion, ob wir vielleicht in die Stadt laufen sollen… Jens entsetzter Blick lässt sie schnell Abstand von der Idee nehmen. Was sich auch als gut herausstellt, denn es zieht sich doch ganz schön und es ist ziemlich heiß.

Wir schlendern durch Akim Oda und nutzen die Gelegenheit, uns mit einer weiteren SIM-Karte von einem anderen Mobilfunk-Provider (vodafone hat ein besseres Netz) auszustatten. Im Gegensatz zum Shop am Flughafen möchte diesmal keiner unseren Ausweis sehen. Aha. Also, wenn mal jemand eine nicht registrierte SIM-Karte braucht … Wir stocken noch unsere Wasservorräte auf und fahren dann wieder zurück ins Hotel.

Reis mit Fisch

Beim Einchecken hatten wir gefragt, ob das Restaurant auf hat. „Ja klar“ war die Antwort. Also ab ins Restaurant. Dort ist es aber ziemlich dunkel. Nur ein kleines Kätzchen räkelt sich auf dem Boden. Wir gehen
auf die Jagd nach dem Koch / Kellner / oder sonst irgendwem, der uns was zu Essen zaubern kann. Der arme Kerl, den wir schließlich finden, ist ein wenig überfordert. Ok, das mit dem zwei mehr oder minder kühle Club-Bier bringen funktioniert. Dann geht’s an die Essenbestellung. Wir fragen, was es denn so gibt. „rice and fish“. Aha.

„Which fish do you have?“ „Fish“. Gut, dann halt Fisch der Sorte Fisch.Unser Koch verschwindet, in der Küche geht Licht an wir hören ihn fleißig werkeln. Irgendwann zischt Fett. Dann kommt unser „rice and fish“. Der Fisch riecht auch ziemlich nach Fisch. Aber er ist ja langanhaltend frittiert worden – trotzdem konzentrieren wir uns lieber auf den Reis und würzen ihn mit der typischen scharfen Soße. Unsere Figur wird es uns schon danken und das Kätzchen freut sich bestimmt über unsere Fische.

Die IR2

Am nächsten Tag geht es nach unserem typischen Ghana-Frühstück (Nescafe, Toast, Spiegelei) weiter Richtung Norden. Bianca als Chef-Navigatorin hatte eigentlich geplant, zunächst ca. 40 Kilomenter nach Norden zu fahren, um dann hinter Amentia nach Westen abzubiegen und dort auf die Nationalstraße 8 Richtung Kumasi zu stoßen. Der erste Teil des Plans funktioniert auch super. Die „Schweizer-Käse-Teerstraße“ ist einer Piste gewichen, die durch grünen Dschungel gen Norden führt. Die Piste ist garniert von einigen Senken, in den Wasser steht. Schwierig abzuschätzen, wie tief die sind, wie tragfähig der Untergrund ist und wo man am besten durchfährt. Also heißt es für die Beifahrerin: Aussteigen, Stock suchen und in der Brühe herumstochern. Der Untergrund erweist sich aber als recht fest und in einigen Wasserlöchern liegen schon Bretter als Durchfahrtshilfe.

Auch die Abzweigung nach Westen finden wir problemlos. Aus der Piste wird – neuer – Teer. Wir fahren fröhlich vor uns hin bis wir uns am Ende von einem Dorf fragen, wo es denn hier weitergeht? Rundum nur Dickicht und vor unserer Nase ein Fluss, etwa 5 Meter unter uns.

Über den Fluss führt ein Holzsteg, der vielleicht Jens und Bianca trägt (wobei, so ganz sicher sind wir uns da nicht) – aber bestimmt nicht unseren Toyo. Da kommt ein LKW des Weges gefahren und Bianca fragt die freundlichen Herren, wo es denn hier weitergeht. Antwort: Gar nicht! Die Brücke ist schon länger kaputt und für Autos ist hier Schluss!

Also umdrehen und auf der Karte nach einer Alternative suchen. Vor lauter Umplanen vergessen wir mal wieder (Marokko lässt grüßen) die kaputte Brücke zu fotografieren. (irgendwann müssen wir mal die Fotos der kaputten Brücken nachholen)

Was tun? Den ganzen Weg zurück und über die Nationalstraße? Kling nicht verlockend. Also muss eine Alternative her. Die findet sich auch in Form der Fortführung der IR2 nach Norden. Diese stößt stößt dann östlich von Konongo auf die Nationalstraße 6 nach Kumasi. Gesagt, getan. Leider haben wir über die Strecke keinerlei Infos (außer der Tatsache, dass sie auf der Karte ist) – ein Umstand, der Bianca, unsere Planungs-Fetischistin, ein wenig nervös macht.

Die nördliche IR2 entpuppt sich als breite Piste, die offenbar gerade ausgebaut wird. Es herrscht aber kaum Verkehr und uns kommen zumeist nur Mopeds entgegen. Was Biancas Nervosität nicht mindert – sie sieht uns schon vor weiteren Ex-Brücken stehen und alles zurückfahren. Es geht durch traumhaften Dschungel und durch diverse Auswaschungen und Wasserlöcher. Und – staun! – wir haben über Kilometer kein Mobilfunknetz. Eine ziemliche Seltenheit. Aber zugegebenermaßen gibt es auch recht wenig Dörfer an dieser Piste. Es gibt die ein oder andere Ansiedlung von Kakoabauern.

Das Glück ist uns hold und alle Brücken auf der Strecke sind heil. So stoßen wir am späten Nachmittag auf die Nationalstraße 6 und steuern ein Hotel am östlichen Stadtrand von Kumasi an. Auf den letzten Metern meint
Bianca dann „Kannst auch hier abbiegen. Dann sparen wir uns einen U-Turn und fahren halt andersherum um den Block.“

Google Maps hat doch recht

(und das schreiben wir sehr ungern)

Super Idee, Jens biegt fröhlich in eine Wohnstraße ab und nach 200 Metern fragen wir uns wieder „Wo geht das weiter?“ Naja, hier jedenfalls nicht. Diesmal ist es zwar keine Ex-Brücke aber eine Ex-Straße. Die Straße oder besser, das was von der Straße übrig bleib, hat vielleicht eine Durchfahrtsbreite von 1,50 m – jedenfalls definitiv zu schmal für uns.

Ach so – darum wollte also Googel Maps unbedingt den U-Turn. Also umdrehen und brav der vorgeschlagenen Route folgen.

Belohnt werden wir mit einem Hotel mit Pool! Also schnell eingecheckt und ab ins Wasser. Begleitet von lauter Musik, denn einige Studenten der nahe gelegenen Uni kommen offenbar auch gerne hierhin, um sich etwas Abkühlung zu gönnen.