Der Campingplatz am Lake Shkodra ist einer der bekanntesten in Albanien – so sind wir nicht erstaunt hier eine bunte Kollektion von Overlandern zu treffen.
Reise-Offroader (Marke Buschhtaxi oder Defender) und LKWs (ein wunderschöner Rundhauber) stehen hier einträchtig neben dem Zelt zu dem ein Jeep-„Kampfgerät“ mit 35″ Reifen und Bikini-Top statt rundum-Verglasung gehört.
Erstaunt hat uns aber, das immer mehr „normale“ Wohnmobile und sogar normale Caravans den Weg hierhin finden. Für letztere ist die Zufahrt sicher spannend, der Weg doch mehr eine Piste.Aber was haben U-Boote damit zu tun? Mit einem der „Weißware“ Besitzer kommen wir ins Gespräch. Er ist Offizier a.D. und ist jahrelang U-Boot gefahren, nach dem Tode seiner Frau reist er jetzt alleine mit einem kompakten Wohnmobil durch die Welt und hat sich in einigen Wochen mit einem Kameraden in Aserbaidschan verabredet, es liegen noch 3.500 km durch Mazedonien, Griechenland, Türkei und Georgien vor ihm.
Gemeinsam brechen wir nach dem Frühstück auf, endlich mal die Festung von Shkodra zu besichtigen, an der wir bisher immer vorbei gefahren sind.
Wir lassen uns ein (privates) Taxi rufen mit dem wir den Preis frei aushandeln können – das Personal des Campingplatzes hat uns aber vorher die richtige Größenordnung genannt, so dass wir kein Lehrgeld bezahlen.
Festungen liegen fast immer auf dem höchsten Berg der Umgebung – so auch die Festung von Shkodra, die in wesentlichen Teilen von der Republik Venedig gebaut und von den Türken später umgebaut wurde.
Der höchste Punkt, den unser Fahrer anfahren darf liegt immer noch etliche Höhenmeter unter dem Tor zu Festung. Schwitzend erklimmen wir den Weg bei 40°C im nicht vorhandenen Schatten.
Für den Ausblick haben wir erst mal keine Augen….der Schatten und die (relative) Kühle der Eingangspoterne üben eine magische Anziehungskraft aus. Dort angekommen zahlen wir die Eintrittsgebühr (2.000 Lekke/Person) und trinken jeder erst mal eine halbe Flasche Wasser.
Erfrischt machen wir uns auf und erklimmen den innersten der drei Höfe, dort wo das Kommandatenhaus aus Venezianischer Zeit steht und die Kirche->Moschee->Ruine zu besichtigen ist
Vor den Soldaten die hier in früheren Jahrhunderten in der sengenden Hitze ihren Dienst verrichteten haben wir alle drei gehörigen Respekt.
Die Lage auf dem „Hausberg“ von Shkodra ermöglicht uns aber auch einen tollen Blick auf die Stadt und die Flüsse Drin und Buna.
Unser Plan sah dann vor, das wir zu Fuß bergab in die Stadt gehen und uns die restaurierte Altstadt ansehen. Aber wie alle Pläne überlebte auch dieser den „Feindkontakt“ nicht….
Wir marschieren bergab, hoffend vielleicht ein Taxi zu finden – aber keines in Sicht. Also runter in die Stadt.
Schweißtriefend und völlig erschöpft kommen wir unten an – und laufen tapfer weiter in Richtung Altstadt.
Nach einem weitern Kilometer die Erlösung: Ein Taxi !!!!!
Auch wenn der Taxifahrer gerade Mittagspause in einem nahe gelegen Café macht gelingt es uns ihn zur Arbeit zu überreden und wir lassen uns von der Klimaanlage der alten E-Klasse abkühlen….
Unterwegs dann noch eine Schrecksekunde: Der Taxifahrer unterbricht die Fahrt kurz um zu tanken – danach will der alte Mercedes dann nicht wieder anspringen. Nach kurzem Überlegen schaltet er die Klimaanlage aus und der Wagen lässt sich zur Wiederaufnahme der Arbeit überreden. Auch die Klimaanlage fächelt uns wieder kühle Luft zu.
Zurück im Camp gibt es erst mal ein Eiskaltes Bier aus der Engel-Box, dann wollen wir uns im Skutarisee abkühlen. Also raus aus den verschwitzen Klamotten, rein in die Badehose…
Der See ist leider sehr flach – bis ich bis zum Bauch im Wasser stehe habe ich fast die Grenze nach Montenegro wieder überschritten – und durch die geringe Tiefe ist der See extrem warm. Sollten hier noch Fische drin leben sind die schon vorgekocht.
Schnell sind wir wieder raus—-die Dusche ist erfrischender als der See.
Morgen geht es dann in die Berge – ob es dort kühler ist?