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Essen auf Reisen

Wo einkaufen?

In so manchem Camping-Forum ist ein wichtiges Thema, „Wo ist denn der nächste Lidl oder Aldi“, zwei Ketten die auch in Südeuropa überall vertreten sind. Vertraute Marken, ähnliche Sortimente wie zu Hause und die Annahme das die Discounter auch in anderen Ländern Preisführer sind, ziehen die Deutschen an.

Andere diskutieren, welchen Proviant man denn aus Deutschland mit auf die Reise nehmen sollte, wohlwissend das Preise und Angebote doch stark von unserem Gewohnten abweichen.

Unsere Antwort ist meist: Wenn wir losfahren ist das Auto bis auf einige Flaschen Wasser für unterwegs leer. Erst nach passieren der Französischen Grenzen halten wir Ausschau nach einem Carrefour Supermarkt.

Unsere „Feldstudie“ hat ergeben, das Carrefour das für uns verlockendste Sortiment hat, mit einem großen Frischebereich für Fleisch, Käse und Feinkost. Wein und Champagner ist in allen Preislagen verfügbar, oft auch in für uns unfassbaren Preisregionen.

Also packen wir in Frankreich unsere Grundnahrungsmittel ein: Frischer Rohmilchkäse, Wein, Champagner (zumindest wenn Bianca einen runden Geburtstag hat), Fleisch-Pasteten, Butter, Olivenöl, Fleur de Sel, frischen Fertig-Teig für Pasteten, Sahne, Eier…

Damit verhungern wir schon mal nicht mehr.

Frischemarkt und Kühlkette?

Gemüse und Fleisch kaufen wir dann wo wir gerade sind und wo wir gerade Lust drauf haben. In Frankreich auch im Supermarkt, in Marokko dann am Marktstand des Metzgers.

Die „Schnitte“ sind oft ungewohnt. Auf dem Balkan wird alles sehr dünn geschnitten, auch Spanien neigt ehr zum „Carpaccio“ als zum T-Bone Steak. Dafür ist der Schinken in Spanien ungeschlagen und man kann auch kleine Mengen sich frisch abschneiden lassen – so ein ganzer Schinken ist doch etwas zu groß für unsere Stauräume.

In Marokko muss man wissen, dass das Fehlen einer Kühlkette durch Schnelligkeit kompensiert wird. Die Kuh die morgens noch „muhhh“ gemacht hat, hängt Mittags schon beim Metzger in der Auslage. Die Preise sind extrem niedrig für unsere Vorstellung: Ein Kilogramm Rinderfilet umgerechnet 10 € – und das war das Teuerste.

Extreme Frische ist nicht immer gut

Aber die extreme Frische hat auch einen Nachteil: Zum Kurzbraten, so wie wir es lieben „Medium Rare“ taugt das überhaupt nicht – es ist schlicht noch ZU frisch und damit zäh.

Deswegen gibt es in Marokko so viel Tajine – das frische Fleisch wird für eine lange Zeit geschmort und ist damit zart.

Da wir meist nicht so lange warten wollen haben wir zwei Wege entdeckt: Als Spießchen würfen und (leider) durchbraten. Durch die Frische ist es nicht trocken.

Oder wir machen mit einem scharfen Messer selbst (Kühlkette und so) Hackfleisch draus, braten es an und freuen uns über die hohe Qualität.

Gemüse: lokal und saisongerecht

Beim Gemüse gilt für uns: Lokal muss es sein und saisongerecht.

Erdbeeren im Januar—in Spanien gibt es aus dem „Plastico“ in 2 km Entfernung. Gezogen unter südlicher Sonne und Plastikplane. Aber in Deutschland können wir auch bis Mai oder Juni warten.

Oft gehen wir auf die lokalen Märkte, lassen uns treiben und kaufen worauf wir Lust haben. Streng nach Einkaufszettel ist uns ein Greul.

Wein in Marokko

Auch in Marokko gibt es eine Weinbauregion rund um Meknes – mit durchaus spannenden Weinen, die es sich zu probieren lohnt. Leider ist es immer etwas schwierig einen Händler zu finden.  2018_Food-5

Wir können da den Carrefour (sic!) in Essaouira sehr empfehlen, der eine gut sortierte Getränkeabteilung hat. Aber Achtung: Mit Alkohol im Einkaufswagen geht es nicht zurück in den normalen Supermarkt, man muss dann direkt durch den Hinterausgang raus.
Das ist übrigens der Grund warum die europäischen Kennzeichen alle in der rechten Ecke des Parkplatzes stehen :-)

Unterwegs backen?

Unseren Speisekarte sehr bereichert hat der Omnia Campingofen – eine wirklich ingeniöse Lösung für das Backen unterwegs: Durch die besondere Konstruktion wird aus der scheinbaren Gugelhupf-Form ein Umluftbackofen, der durch einen Gaskocher angetrieben wird.

Seit wir den haben machen wir gerne auch mal einen Auflauf selbst – wobei wir zugeben müssen als Teig für den Mantel gerne einen Fertigteig zu verwenden. Mit Mehl alles selbst anzurühren ist dann doch zu viel Gelegenheit die Gazell-Kabine gründlich einzusauen.

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Das Standartrezept ist einfach: Form mit Teig auskleiden. Gemüse der Saison anschwitzen, ggf. mit Hackfleisch oder Shrimps, mit verquirlten Eiern und Sahne übergießen, Gewürze nach Geschmack (wir lieben es gerne was schärfer), ab in den Omnia und backen… Je nach Saison und verfügbaren Gewürzen schmeckt es immer wieder anders.

Gaskocher 3.0 – Erfahrung macht klug

Zum Kochen benutzen wir seit dieser Saison einen Primus tupike und (schon länger) einen kleinen Primus Easy Fuel. Beide laufen mit Gaskartuschen – die Jens bei der Pleite des örtlichen Praktiker Marktes gebunkert hatte.

Den tupike auch an einer normalen Gasflasche zum Laufen zu bekommen ist bisher noch gescheitert. Das Problem ist nicht der Adapter, sondern ein eingebauter Druckminderer, der nach dem Druckminderer an der Gasflasche den Druck so reduziert, das kaum noch was an den Brennern ankommt. Wenn wir ein Lösung haben werden wir berichten.

Abgesehen von diesem Problemchen können wir von beiden Kochern nur positives berichten. Beide haben ausreichend Leistung, mit Piezozündung muss man auch nicht mit Streichhölzern sich die Finger verbrennen und sind leicht zu reinigen.

Im Unterschied zum alten CampinGaz Einsteiger-Kocher reicht auch die Leistung der beiden Brenner des tupike um Kaffee in endlicher Zeit zu kochen und parallel das Spiegelei in der Pfanne zu machen. Beim Einsteigermodell haben wir für die Bialetti-Kaffee-Maschine immer den Primus Einzel-Kocher genommen, weil der deutlich mehr Leistung hatte.

Praktisch finden wir auch die Grillplatte die auf eine Flamme passt, so das Fleisch und Beilagen gleichzeitig garen können.

Im Omnia Ofen funktionieren auch Escargots de Bourgogne hervorragend – deshalb gehören neben einem Austernmesser (aus dem Supermarkt für 2,50€) auch zwei Schneckenzangen zu unserer Campingausrüstung.

Essen gehen – ist erlaubt

Natürlich gehen wir auch immer mal wieder in Restaurants, lassen uns gerne bekochen und suchen auch mal das authentische Erlebnis wie dieses Frühstück in Spanien – was anderes als auf dem Foto gab es nicht auf der Karte, war aber auch nicht nötig—der Laden war voll und wir die einzigen Ausländer

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