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Saudi-Arabien: Praktische Tipps

Visum

Visum Saudi
Saudi eVisa

Ein Visum ist in 10 Minuten beschafft: www.visitsaudi.com.  Kosten pro Person etwas mehr als 100 Euro für ein Multi-Entry Visum; Gültigkeit 1 Jahr.

Im Internet findet man auch schon die ersten Agenturen, die bei der Beschaffung ihre Dienste anbieten. Das Geld kann man sich getrost sparen.

Eine Krankenversicherung ist obligatorisch abzuschliessen.

Ihr braucht ein niedrig aufgelöstes Passbild, eine Kreditkarte und die Daten aus Eurem Pass (Nummer, Gültigkeitsdaten, Austellungsort etc.)

Anreise

Wir sind direkt ab Frankfurt nach Riad geflogen (LH636), Abflug Mittags, Ankunft am Abend, was für Saudi genau richtig ist.
Der Rückflug (LH637) startet um 1:50 – ja NACHTS, nicht Mittags und ist am frühen Morgen in Deutschland.
Es gibt viele Umsteigeverbindungen nach Saudi, Non-Stop haben wir nur diese gefunden.

SIM-Karten

Bekommt man schon am Flughafen (z.B. von Mobily).
Datenvolumen ist für deutsche Verhältnisse billig: Für 100 GB haben wir ca. 40 Euro bezahlt. Saudi Telecom haben wir am Flughafen nicht gesehen, damit war die Entscheidung für den Provider recht einfach.
Aktuelle Tarife für Mobily

Gebets-Zeiten

Die Gebetszeiten zu kennen ist für den Reisenden wichtig. Während der Gebetszeiten schliessen die Geschäfte und Restaurants ab – auch wenn nicht alle Mitarbeiter Muslims sind und beten. Die abendlichen Gebetszeiten liegen recht dicht zusammen, so dass es ratsam ist, erst nach dem Ischaa Gebet (war zum Zeitpunkt unserer Reise gegen 20.00 Uhr) zum Abend Essen zu gehen

Eine passende App Informiert auf die Minute genau, wann die Gebetszeiten sind.
Wir haben „Athan“ verwendet und haben nebenbei auch noch viel über die Umrah und die erwarteten Verhaltensweisen gelernt

Karten & Navigation

Gewonnen hat Google-Maps: Die in Deutschland gekaufte Papierkarte war von 2009 und hatte – wie sich herausstellte – nur noch begrenzt mit der Realität zu tun.

Google-Maps war da unser Freund: Sogar die Verzögerung durch einen Sandsturm wurde als „stockender Verkehr“ angezeigt – und das obwohl gefühlt Apple mit dem iPhone unumstrittener Marktführer ist.

Kleidung

Abaya Shop
Abaya Shop

Mit Abaya und Kopftuch ist Frau immer richtig angezogen: In Riyadh und Jeddah kann man das Kopftuch auch weglassen, in ländlichen Gebieten würde Frau dann schon sehr auffallen.
Auch für Männer gilt: nicht zu viel Haut zeigen. Lange Hose und Hemd bzw. Poloshirt ist angesagt.
Die Saudis legen sehr viel Wert auf Kleidung, daher haben wir auch eher die schickeren Sachen angezogen und das verwaschene T-Shirt zu Hause gelassen.
Abayas kann man „an jeder Ecke“ problemlos kaufen, in einer Mitteklasse-Mall hab wir für eine Abaya + Kopftuch im gleichen Design (ja es gibt deutliche Unterschiede) etwa 100 € bezahlt.
Für die Anreise hatten wir eine im Internet bestellt, aber wenn frau den ganzen Tag drin rumläuft ist ein Wechsel-Exemplar ganz praktisch.

Bezahlen

Bargeld, Kreditkarten, ApplePay, alle modernen Bezahlmethoden funktionieren. Mit unseren Kreditkarten (Visa, MasterCard und Amex) hatten wir nie Probleme.

Wir haben die Visa von der Comdirect-Bank zum Bargeld abheben am Automaten verwendet, Maestro oder VisaPay haben wir erst gar nicht probiert – die Comdirect Visa ist da einfach auf der Gebührenseite unschlagbar (0 Euro)

Budget

Saudi ist derzeit kein billiges Reiseland. Was vor allem daran liegt, dass es (noch) nicht auf Backpacker eingerichtet ist und es keine Hostels und wenig ÖPNV gibt.

Benzin

Tanksäule
160 Rial ~ 40ct zum Zeitpunkt unserer Reise

Sprit ist für unsere Verhältnisse sensationell billig: 40 Euro-Cent der Liter – Volltanken für unter 20 Euro – ein vergessenes Erlebnis

Diesel gibt es meist nur für LKWs (mit der großen Zapfpistole), dafür noch billiger für rund 10 Euro-Cent

Diesel PKW oder SUV haben wir nicht gesehen, nur einige Hilux, die den „großen Rüssel“ vertragen.

Hotels

Le Park Concord Hotel – eine lokale Kette

Für die internationalen Business-Hotel-Ketten muss man etwa 150 Euro pro Nacht rechnen. Wir haben im Zweifel über die passende App der jeweiligen Ketten das Hotel für die nächste Nacht reserviert und damit von Jens auf Dienstreisen erworbenen Status-Vorteilen profitiert.

Teurer geht immer, billiger wird schwierig.


In kleinen Städten haben wir um die 70 Euro für das Doppelzimmer bezahlt.
Weit verbreitet sind apartmentartige Unterkünfte für längere Aufenthalte, die auch billiger sind. Da wir nicht so lange an einem Ort waren, haben wir das aber nicht ausprobiert.

Lebenshaltungskosten

Die Preise im Supermarkt sind vergleichbar mit denen in Deutschland. Würden wir in Saudi unseren üblichen Samstags-Einkauf machen, müssten wir in etwa das bezahlen, was wir in Deutschland auch bezahlen.

Einige Sachen sind sehr billig (z.B. Brot), einige wie bei uns (z.B. Kartoffeln), andere deutlich teurer (z.B. Milchprodukte).

Restaurants

Sushi am roten Meer
Sushi im Sakura, Jeddah

Essen gehen kostet etwa das Gleiche wie in Europa oder den USA. Richtige Restaurants finden sich oft in den großen Hotels, außerhalb und in den Einkaufsmalls findet man bevorzugt Fast-Food oder Systemgastronomie.

In Riad haben wir auch mal kleinere Restaurantas gefunden, die aber immer internationale Küche anbieten. Arabisch gibt es nur als türkische oder libanesische Restaurants.

Die Restaurants in den Hotels spielen qualitativ und preislich ehr in der Champions-League – wenn Ihr in Jeddah seid, gönnt Euch das Sushi im Sakura im Crowne Plaza Hotel!

Mietwagen

Unser Mietwagen Kia Sportage
Unser Mietwagen

Fast alle großen Autovermieter (Avis, Herz, Enterprise, es fehlt noch Sixt) sind da. Ein Auto kann problemlos ab Flughafen gebucht werden.
Die Kosten sind moderat und orientieren sich an den Reisekostenrichtlinien großer Firmen – die Mehrzahl der Fahrzeuge sind in der Gruppe „Compact“ und immer mit Automatik.

Wir haben für einen KIA Sportage für 12 Tage 750 Euro bezahlt.

(Noch) ist es schwierig, ein geländetaugliches Gefährt zu mieten.
Wir haben es bei den üblichen Verdächtigen wie Herz, Avis und Co erfolglos direkt und über Amex-Travel probiert.

Vor Ort haben wir unser Glück bei einem größeren lokalen Vermieter versucht. Dort hätten wir einen Chevy Tahoe für 300 Euro am Tag bekommen können…

Zum einen teuer, zum anderen nicht ganz das, was wir unter geländetauglich verstehen (Keine Untersetzung, zu groß, zu schwer)

Toyota Hilux und LandCruiser Prado fahren zwar in Massen herum, aber mieten ist schwierig… Wir vermuten (hoffen) aber, dass sich das recht schnell ändern wird. Dachzelt-Pickups wie in Namibia oder Australien wären perfekt für Saudi.

ÖPNV oder?

Da es zur Zeit kaum ÖPNV gibt – bis auf einige wenige Buslinien in Riad bleiben nur zwei Alternativen, wenn man sich nicht selbst mit einem Mietwagen in den Stadtverkehr stürzen möchte:
Taxi und Uber.
Wir haben uns für Uber entschieden, die Fahrpreise sind niedrig (Strecken von 20 km und 30 Minuten deutlich unter 10 Euro), es gibt keine Sprachprobleme, weil die App das Ziel an den Fahrer überträgt, die Bezahlung ist einfach und der Fahrer kann einen nicht durch kreative Routenwahl abzocken.

Am Flughafen erreichte uns dann die Nachricht von Uber, das wir jetzt VIP-Kunden wären, weil wir mehr als 20x in einem Monat gefahren sind :-)

„No trucks“

Für alle, die mit dem eigenen LKW nach Saudi wollen: In fast allen großen Städten und auf einigen Straßen (z.B. die 550 entlang des Thumamah Nationalparks) ist die Durchfahrt für LKWs verboten.

Zumindest in den Städten wird sich auch darangehalten. Ob die Polizei zwischen Wohnmobil und LKW unterscheidet wissen wir nicht, wir haben zumindest nichts über 3,5 t in den Städten gesehen – bis auf die Mercedes Kurzhauber, die Trinkwasser liefern.

Straßenleben

Das haben wir am meisten vermisst! Abends irgendwo hinsetzen und dem Treiben zusehen: Fehlanzeige!

Nicht etwa, weil Frau das nicht dürfte, sondern weil es kein Straßenleben gibt. Auch nicht für Männer.

Wir hatten damit gerechnet, dass in Cafés, Teestuben etc. nur Männer sitzen. Aber nein: Es gibt (von ganz wenigen Ausnahmen in Riyadh und Jeddah abgesehen) keine Cafés und auch keine Leute, die auf der Straße ein Schwätzchen halten.

Klar kann man den Kaffee in der Hotellobby nehmen, aber das halt nicht so spaßig. Also: für Abends ein Buch einpacken (oder das billige Datenvolumen nutzen)

Das Wochenende in Jeddah an der Corniche ist die berühmte Ausnahme von der Regel: Die 2017 eröffnete Uferpromenade erwacht nach dem Abendgebet zum Leben, mit dichten Autoverkehr, Mädchen und Jungen, Männern und Frauen die in Gruppen flanieren, mit dem Fahrrad fahren oder einfach auf dem Rasen sitzen und picknicken (das auch tagsüber)

Jens mit Kaffee Tasse
Kleine Kaffeetasse am Oud Square

In Riyadh gibt es im Diplomatic Quarter am Oud Square nett gestaltete Plätze mit Cafés und Restraurants, wo man auch draußen sitzen kann – dieser Text ist hier im Wesentlichen entstanden

Dorthin kommt man am besten mit einem Taxi oder Uber, die Einfahrt ist streng bewacht vom Militär.