Fort-de-France
Auf Martinique bleiben wir nur drei Tage. Daher haben wir uns ein Hotel in der Stadt gesucht. Das Hotel l´Impératrice, liegt nah zum Meer (15 rue de la liberte, Fort-de-France), gegenüber einem Park und an einer Hauptstraße. Nicht ganz ideal, wenn man Ruhe haben möchte. Für uns sollte es sich aber als Glücksfall entpuppen.
Wir schlendern durch die Stadt und werden stark an Frankreich erinnert – wir sind ja schließlich auch in Frankreich. Da darf der Carrefour nicht fehlen. Klamotten-technisch gibt es im Wesentlichen ziemlich heißte Outfits in den Läden – ob das dem nahen Karneval geschuldet ist?
Schnell bekommen wir mit, dass am Samstagabend – eigentlich eine Woche vor Karneval – ein Nachtzug gehen soll. Was früh für Karneval, aber Glück für uns. Wir freuen uns, dass wir ein Zimmer mit großem Balkon haben – denn unser Hotel liegt an der Zugstrecke.
Nachmittags gehen die Vorbereitungen los. Es werden überall Stände für Essen und Getränke aufgebaut. Ab 15 Uhr soll eigentlich die Straße gesperrt werden und es gilt ein Parkverbot. Das durchzusetzen funktioniert wie folgt: Wenn nach 15 Uhr ein Auto wegfährt, wird ein rot-weißes Hütchen auf den Parkplatz gesetzt. Sind mehrere Parkplätze hintereinander frei, werden die Hütchen mit ebenfalls rot-weißem Flatterband verbunden. Der Wind erschwert das Ganze und so flattert immer mal wieder freiheitsliebendes Flatterband quer über die Straße.
Die Polizisten geben nicht auf. Ganz hartnäckige Autos, die auch um 18 Uhr noch nicht weg sind, werden mit Kranwagen abgeschleppt.
Gegen 19 Uhr geht es dann los. Der Zug ist bunt und voller Musik. Gruppen mit aufwändigen Kostümen reihen sich aneinander. Ab und zu sind bunt dekorierte „Schrottautos“ (oft ohne Scheiben oder so) dazwischen, die „Musik“ mit Fehlzündungen und nicht ganz TÜV-tauglichen Auspuffanlagen machen. Ganz Martinique ist gekommen – eine riesige Menge an Zuschauern. Wir sind happy, dass wir durch Zufall den Zug miterleben dürfen.
Es herrscht eine Stimmung wie in Deutschland auf den Straßen zu Karneval, nur das neben Bier auch Rum allgegenwärtig ist – und die Kleidung ans Klima angepasst.
Gerade junge Frauen zeigen sehr viel Haut und haben viel Selbstbewusstsein dabei.